Geschmackssache Beauty Porträt

Schönheit - Fotografie Mizerovsky
Beauty Porträts - Fotografie Mizerovsky

Man kann Schönheit nicht verordnen

Die ganze Schönheitsindustrie lebt davon, die Mode braucht die Schönheit und jeder Mensch will schön sein. Aber was ist schön und was ist Schönheit überhaupt. Fotografen, Models, Visagisten und natürlich die Konsumenten entscheiden für sich selbst, was ihnen gefällt. Woran können sich also Fotografen orientieren und gibt es so etwas wie Rezepte für Schönheit und top Fotos?

Beauty Porträts - Fotografie Mizerovsky
Was macht Schönheit aus?

Oft werden Fotos im Social Web bewertet und diskutiert. Dabei sind sich die Teilnehmer der Bildbesprechung oft sehr uneinig. Es gibt natürlich Regeln der Bildgestaltung, die jeder Fotograf kennt, wie z.B.: Goldener Schnitt, Farbharmonie, Linienführung, perspektivische Wirkung usw., aber trotzdem gefällt dem Einen das Foto und dem Anderen nicht. Auch die Bildaussage kann auf jemanden eine Eigenschaft hervorbringen oder nicht. Wirkt es positiv oder negativ? Wirkt es romantisch oder kitschig? Wirkt das Motiv teuer oder billig? Wenn ihre Lieblingsfarbe im Bild ist, gefällt ihnen das Foto vielleicht besser, als andere Fotos.

Was Fotografen oft nicht wahrhaben wollen, ist der eigene Geschmack, der sich natürlich im fotografischen Wirken zeigt. Wenn man also einen sogenannten guten Geschmack sein eigen nennt und fotografisches Wissen umsetzen kann, wird man wahrscheinlich öfters Top-Fotos schießen und viel Erfolg damit haben.

Allerdings haben noch viel mehr Faktoren Einfluss auf die Wirkung der Bilder. Auch das Motiv kann als mehr oder weniger schön gelten. Nehmen wir als Beispiel das Kindchenschema. Kinderfotos rufen bei vielen Menschen ein lächeln hervor. Sie werden gerne gesehen.

Kindchenschema
Das Kindchenschema funktioniert auch mit Tieren

Das heißt, das Fotos mit Kindern immer gut ankommen, genauso funktioniert aber es aber auch mit jungen Tieren. Große Augen und proportional ein zu großer Kopf dem Körper gegenüber sorgen dafür, dass man die Kinder besonders gut schützen und umsorgen will.

In der Porträt Fotografie unterliegen wir Fotografen und alle, die mit Mode und Design zu tun haben natürlich auch dem Mode-Diktat. Eine Modefarbe kann in einem Jahr gut aussehen und wenn man sich daran satt gesehen hat, gefällt sie einem nicht mehr. Gleiches gilt natürlich für Körperstatur, Frisur, Kleidung usw. Folglich wir in manchen Fotos auch der Wandel in der zeit sichtbar gemacht, vor allem bei sogenannten historischen Aufnahmen. Wobei konservative Porträts längerfristig die Zeit stehen lassen können, als ob die Uhren nicht funktionieren würden. Am Beispiel Leonardo da Vincis Mona Lisa sieht man, dass manche Bilder nie alt werden und immer modern wirken. Es ist ganz egal ob ein Bild gemalt oder fotografiert wurde. Bildwirkungen auf Betrachter sind in beiden Fällen immer da.

Porträt Fotografie Mizerovsky
Hat Schönheit mit Lebensalter zu tun?

Gefallen Fotos von jungen Menschen besser als Fotos älterer Menschen? Ist das auch ein Mode-Diktat in der Werbung? Oft bekommen Schauspieler ab einem gewissen Lebensalter keine Rollen mehr für Film und Bühne, außer es handelt sich um die Verkörperung von Greisen. Wobei das auch geschlechtsspezifisch unterschiedlich ist. Männer bekommen auch noch mit 70 Jahren Rollen als Draufgänger. Dafür gibt es sehr viel Beispiele. Frauen werden dann nur noch als Großmütter in der Schauspielerei zum Zug kommen.

Aber auch Blumen werden eher in der Blüte ihres Lebens gemalt und fotografiert werden. Wer will schon verwelkte Blüten an der Wand hängen haben?

Fotografie Mizerovsky: Blume
Blumen Porträt in der Blüte des Lebens

Jung, frisch, schlank und lange Beine und vor allem keine Sneakers, wenn man einen Termin beim Bundespräsidenten hat, wollen die Menschen - die Bilder Konsumenten - sehen. So funktionieren Bilderwelten in der heutigen Zeit. Übrigens gilt dieses Diktat heutzutage auch für Männer und nicht nur für Frauen. Slim Fit Anzüge sind auch in der Politik in.

Menschen haben ihren eigenen Geschmack, der sich aber nur durch die Umwelt und das Umfeld ausbildet und somit haben wir alle einen ähnlichen Geschmack in einer bestimmten Zeit. Was heute gefällt muss morgen nicht mehr gefallen. Insofern sollte man für sich selbst fotografieren und nicht für andere, die Fotos bewerten wollen. Wenn diese Fotos gefallen, darf man sich darüber natürlich auch freuen.

Wie manche Leute im Internet Fotografen-Kollegen und auch Motive beurteilen, also Feedback auf Fotos geben, ist allerdings derart letztklassig, dass es sich schon alleine durch die Wortmeldung von selbst disqualifiziert. Manche Leute sind eben nur frech und ungebildet, was sich als Unhöflichkeit zeigt. Am besten man blockiert solche Ratgeber, weil Diskussionen mit Leuten, die sich als Götter aufspielen und immer recht haben wollen, nichts bringen.

Vor allem Porträt Fotografen sollten eine hohe Portion von kommunikativer Kompetenz leben und Kollegen, auch wenn sie am Anfang eines großartigen Hobbys sind wertschätzen und respektieren.

(c) Fotografie Harald Mizerovsky, https://www.mizerovsky.com/